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Babymassage

DO, 20.01.2022

Die erste gemeinsame Sprache ist Berührung“ schreibt Margarita Klein in ihrem Buch „Schmetterling und Katzenpfoten – Sanfte Massagen für Babys und Kleinkinder.“ Der Tastsinn und die Berührung sind im Gegensatz zu anderen Sinneswahrnehmungen schon sehr früh in der Entwicklung bedeutsam und spielen schon im Mutterleib eine bedeutende Rolle. Bereits während der Schwangerschaft spüren Mutter und Kind sich gegenseitig, das Baby ist schützend eingehüllt in die Gebärmutter und macht sich durch Bewegungen bemerkbar. Deshalb wirken Berührungen von Beginn an wohltuend und beruhigend und vermitteln Nähe, Geborgenheit und Vertrauen.

Somit ist die Babymassage eine besondere Möglichkeit liebevoll miteinander in Kontakt zu treten und die Beziehung und Bindung zueinander zu stärken. Sie kann nicht nur dem Baby dabei helfen sich zu beruhigen, eine Einschlafhilfe darstellen oder das unangenehme Zwicken bei Blähungen reduzieren, auch für die massierende Person kann die Massage eine meditative Wirkung haben, sehr sinnlich sein und eine Selbsterfahrung darstellen.

Wichtig zu beachten ist, dass die Massage bei Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen ein unterstützendes Mittel zur Linderung darstellen kann, jedoch bei anhaltenden Beschwerden unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden sollte! Außerdem ist eine Massage nicht unbedingt für jedes Kind angenehm und entspricht dessen Bedürfnissen. Die Massage wird mit und nicht an dem Säugling durchgeführt, weshalb sie bei Anzeichen für Unwohlsein unterbrochen werden sollte. Sie ist für Babys ab der 6. Lebenswoche geeignet.

Beispiel für eine Babymassage:

Die Massage sollte in warmer Umgebung durchgeführt werden, denn das Baby ist dabei nackt (am besten eine wasserdichte Unterlage verwenden). Sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre, gerne können Sie während der Babymassage summen, ihrem Kind etwas vorsingen oder Musik einschalten. Für eine geschmeidige Massage wird ein Babyöl verwendet, das vor der Anwendung in den Handfläche etwas angewärmt wird.

  1. Brust & Bauch: Die Hände gleiten in Herzform von der Brustmitte abwärts zu den Leisten und wieder zurück zur Brustmitte. Die Hände streichen abwechselnd diagonal von der linken Schulter zur rechten Hüfte und von der rechten Schulter zur linken Hüfte.
  2. Arme: Umfassen Sie das Handgelenk des Babys und streichen Sie mit der anderen Hand sanft von der Schulter bis zum Handgelenk. Umschließen Sie mit beiden Händen den Oberarm und gleiten in Drehbewegungen Richtung Handgelenk.
  3. Hände: Streichen Sie mit dem Daumen über die Handinnenfläche des Babys bis zu den Fingerspitzen. Jeden Finger einzeln, mit leicht kreisenden Bewegungen zu den Fingerspitzen hin ausstreichen.
  4. Beine: Umfassen Sie das Bein des Babys am Fußgelenk und umschließen Sie es mit der anderen Hand am Oberschenkel. Streichen Sie einige Male von der Hüfte zum Fußgelenk. Umschließen Sie mit beiden Händen den Oberschenkel und gleiten in Drehbewegungen Richtung Fußgelenk.
  5. Füße: Streichen Sie mit dem Daumen von der Ferse zu den Zehenspitzen und massieren Sie nacheinander die Zehen.
  6. Rücken: Gleiten Sie mit beiden Händen in Gegenbewegungen von den Schultern zum Po und zurück. Eine Hand ruht auf dem Po, während die andere Hand von der Schulter über den Rücken bis zum Po streicht.
  7. Gesicht: Mit den Daumen von der Mitte der Stirn in Richtung Schläfen streichen. Danach mit den Daumen über den Nasenrücken Richtung Nasenwurzel streichen und wieder hinunter über den Nasenrücken zu den Wangen. Malen Sie mit den Daumen mittels streichender Bewegungen über der Oberlippe ein Lächeln. Wiederholen Sie diese Bewegung unter der Unterlippe.

Für ausführlichere Informationen zur Babymassage fragen Sie am besten bei Ihrer Hebamme nach. Es  gibt auch Hebammen, die Kurse dazu anbieten, zum Beispiel zur Babymassage nach Frédérick Leboyer. Dieser war ein französischer Geburtshelfer, der die traditionell indische Babymassage nach Europa brachte. Außerdem gibt es zahlreiche Bücher sowie Videos auf Youtube mit ausführlichen Anleitungen zur Babymassage.

Übrigens sind Massagen nicht nur super für Säuglinge, sondern auch bei „den Großen“ sehr beliebt.

Verfasst von Magdalena Altenburger, Bloggerin und angehende Hebamme

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