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Ein Korb voller Klänge

DO, 18.02.2021

Erste Musikinstrumente für Kinder

Seit über 40 Jahren begleitet mich ein hübscher, geflochtener Korb mit Deckel, der sich über die Jahre mit gekauften und selbstgebastelten, kleinen, einfachen Musik- und Rhythmusinstrumenten vollgefüllt hat. Darunter finden sich zum Beispiel verschiedenste Rasselinstrumente, Kastagnetten, ein kleines Tamburin, sowie Flöten, eine Triangel, ein Schellenband aus Leder mit Glöckchen drangenäht. Es wird auf den Arm oder Fuß des Kindes gebunden. So kann schon ein kleines Kind beim Tanzen Musik machen.

Wer gerne mit Kindern bastelt, kann mit etwas Geschick verschiedenste Instrumente herstellen und nach Laune und dem, was gerade verfügbar ist, verzieren. So wird aus einem Überraschungsei, gefüllt mit ein paar Kichererbsen, Reis, Nudeln oder Steinen und mit buntem Klebeband verschlossen, eine Rassel für die Kinderhand; ebenso aus einem leeren Röhrchen samt Verschluss von Vitamin-Brausetabletten.

Eine leere Küchenrolle wird zum Regenmacher, wenn man sie mit einem runden Stück Backpapier auf einer Seite verschließt, dann mit Reis, Hirse oder Linsen füllt, und dann auch die andere Seite verschließt und mit Bändern oder Gummiringerl dicht macht. Von einer Seite zur anderen geschwenkt, gibt das ein sanftes Rieseln, geschüttelt klingt es wie ein Regenguss. Die Rolle könnte man dann noch hübsch, z.B. mit buntem Seidenpapier und Kleister bekleben und eventuell mit Federn verzieren. Einem Kamm, mit Seidenpapier umwickelt, kann man summende Töne entlocken.

Übrigens – um mit kleinen Kindern zu musizieren, braucht man nicht unbedingt Instrumente daheim zu haben. In jedem Haushalt finden sich Alltagsgegenstände, mit denen schon unter Einjährige Klänge und Rhythmen erzeugen können. Am bekanntesten sind ein umgedrehter Topf, der zusammen mit einem Kochlöffel zur Trommel wird. Zugegeben, die Trommel kann ziemlich laut werden, wenn das Kind ausprobieren möchte, was in dieser Trommel steckt. Ähnlich laut, aber vergnüglich: ein Deckel, der mit einem Holz-Kochlöffel zum Gong wird.

Wer kein Geschick oder Lust zum Basteln hat, kann das Kind auch ganz ohne Instrumente zum Musizieren anregen:

Zu meinen Schülern hab ich einst gesagt, dass wir unsere “Instrumente” immer bei uns haben: unsere Füße zum Stampfen, die Hände zum Klatschen, die Stimme zum Singen, die Zunge zum Schnalzen, und – wer kann – die Finger zum Schnipsen oder den Mund zum Pfeifen.

Mein geheimnisvoller Korb, der aussieht, als hätte er einem Schlangenbeschwörer gehört, ist bei meinen Enkeltöchtern sehr beliebt. Wenn wir fröhliche Musik spielen, holt die Enkelin ohne Aufforderung Instrumente aus dem Korb. Oma und Opa und die jüngere Schwester stimmen ein und es entsteht mitunter ganz spontan ein fröhliches Mitmach-Konzert.

Verfasst von Maria aus Meidling, 65, pensionierte Heilpädagogin, verheiratet, Mutter einer Tochter und Großmutter von 2 Enkeltöchtern

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