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Ich möchte stillen – aber wie?

DI, 08.03.2022

Die WHO empfiehlt in den ersten 6 Lebensmonaten ausschließlich zu stillen, um die optimale Entwicklung für Ihr Kind zu gewährleisten. Die Muttermilch enthält alle wichtigen Nähstoffe, die Ihr Baby benötigt, deshalb ist ein Zufüttern mit der Flasche nur in Ausnahmefällen nötig.

Stillen kann jedoch auch Herausforderung mit sich bringen und manchmal will es einfach nicht so richtig klappen. Gerade zu Beginn muss sich die Stillbeziehung erst einmal einpendeln und es braucht oft viel Geduld. Direkter Hautkontakt zwischen Mutter und Kind kann vor allem am Anfang eine gute Hilfe sein, denn er erhöht die Ausschüttung von dem Hormon Oxytocin, welches die Milchbildung fördert. Außerdem sollte das Baby keinen Schnuller bekommen bis sich eine Stillbeziehung etabliert hat.

Wenn es aber klappt, bringt das Stillen so viele Vorteile mit sich: es stärkt die Mutter-Kind-Beziehung, versorgt Ihr Baby mit allen nötigen Nährstoffen und beugt Diabetes und Übergewicht vor.

Wie oft sollte ich stillen?

Immer wenn das Baby hungrig ist, aber mindestens alle 3 Stunden. Das sind innerhalb von 24h ca. 8-12 Mal. Viele Frauen haben die Sorge, dass sie nicht genug Milch haben, um das Baby ausreichend zu füttern, dabei braucht es in den ersten Tagen auch nicht viel. Direkt nach der Geburt ist der Magen des Neugeborenen ungefähr so groß wie eine Murmel, das heißt das Baby wird zu Beginn nicht viel Milch auf einmal benötigen, dafür aber häufige Stillmahlzeiten. Achten Sie darauf, dass sie oft anlegen und Ihr Baby viel an der Brust saugt, dann produziert Ihr Körper automatisch mehr Milch.

Woran merke ich, dass mein Baby hungrig ist?

Grundsätzlich sollte nicht erst dann gestillt werden, wenn Ihr Baby weint, man erkennt auch schon früher ein hungriges Baby. Zum Beispiel wenn es beginnt an den Fäustchen zu nuckeln, den Kopf hin- und her bewegt oder den Mund auf und zu macht, so als würde es schon nach der Brustwarze suchen.

Wie lange soll eine Stillmahlzeit dauern?

Es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hindeuten, dass Ihr Baby satt ist. Meist ist es entspannter und lässt die Brust von selbst los, wenn es genug getrunken hat. Manche Babys schlafen auch ein, wenn sie satt sind. Außerdem können Sie darauf achten, ob noch Schluckgeräusche zu hören sind (in den ersten Tagen ist das Schlucken teilweise noch nicht hörbar).

Was soll ich tun, wenn es mit dem Stillen einfach nicht klappt?

Wie bereits gesagt muss sich die Stillbeziehung erst einmal etwas einpendeln und Stillen ist keineswegs etwas das immer gleich von Anfang an gut klappt. Manchmal braucht es viel Zeit und Geduld. Zum Glück gibt es einige Anlaufstellen, die eine gute Unterstützung sind bei anfänglichen Schwierigkeiten oder auch Problemen, die sich später entwickeln. Am besten Sie wenden sich an Ihre Hebamme, die Ihnen mit viel Wissen und Erfahrung zur Seite steht. Falls Sie keine eigene Hebamme haben, können Sie auf www.stillen.at nach  einer Stillberatung suchen. Außerdem bieten einige Krankenhäuser auch Stillambulanzen an, an die Sie sich für ein Beratungsgespräch wenden können.

Wenn Sie sich dafür entscheiden Ihr Kind nicht voll zu stillen oder mit der Flasche zu füttern, dann ist auch das keine Schande! Dies ist eine sehr persönliche Entscheidung und sollte jeder Frau selbst überlassen bleiben, je nachdem womit sie sich am wohlsten fühlt. Wenn mit der Flasche gefüttert wird, kann auch diese Zeit ein Bonding Moment zwischen Mutter bzw. Vater und Kind sein. Nehmen Sie sich bewusst Zeit dafür, lassen Sie sich nicht von Handy und co ablenken und wenn Sie möchten können Sie auch mit direktem Hautkontakt füttern.

Verfasst von Magdalena Altenburger, Bloggerin und angehende Hebamme

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